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BUCH SULEIKA.





Nachklang.


|165| Es klingt so prächtig, wenn der Dichter
Der Sonne bald, dem Kaiser sich vergleicht;
Doch er verbirgt die traurigen Gesichter,
Wenn er in düstren Nächten schleicht.

Von Wolken streifenhaft befangen
Versank zu Nacht des Himmels reinstes Blau;
Vermagert bleich sind meine Wangen
Und meine Herzensthränen grau.

Laß mich nicht so der Nacht dem Schmerze,
Du allerliebstes, du mein Mondgesicht!
O du mein Phosphor, meine Kerze,
Du meine Sonne, du mein Licht.

Entstehung: 07.11.1815
Originalpaginierung: 165
Johann Wolfgang von Goethe
West–oestlicher Divan
Stuttgart 1819


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